Geboren am 06.01.1919 in Groß Heere/Niedersachsen
Gestorben am 11.09.1970 durch Freitod an der Bahn zwischen Himmelsthür und Emmerke bei Hildesheim/Niedersachsen

Sein eher kurzes Künstlerleben mag ursächlich dafür sein, dass Alfred Helmbrecht ein eher weniger bekannter Maler in der jüngeren deutschen Kunstgeschichte ist.

Nach der Mittleren Reife absolviert er zunächst eine Zeichnerlehre im Stadtbauamt. Nach einem kurzen Besuch 1941 an der Kunstakademie München wird er im selben Jahr zur Wehrmacht eingezogen. Bei Kriegsende gerät er in Gefangenschaft bis August 1945. Danach ist er als Freiberufler tätig und ab 1950 als Zeichner beim Stadtbauamt in Hildesheim. Er erstellt unter anderem Aufbaupläne für Straßenplanung.

Seine eigentliche Leidenschaft aber,war die Malerei und sein großes Vorbild Max Beckmann. Vielleicht auch ein Grund, warum er seine bis Kriegsende gemalten Bilder, teilweise im akademischen Malstil des Dritten Reiches geschaffen, öffentlich verbrannte. Von dieser Zeit an widmete er sich ausschließlich der expressiven Malerei.

Alfred Helmbrecht, der als sehr kontaktscheu und sensibel beschrieben wird, war seit seiner Geburt auf einem Auge blind und trug zudem für das zweite Auge eine Brille mit starker Vergrößerung. Für einen Maler eigentlich keine guten Voraussetzungen. Aber vielleich ist gerade dieses eingeschränkte Sehen der Grund für seine einzigartigen Arbeiten.

In seinen Bildern, von denen er sich nur ungern trennte, spiegeln sich seine Reisen nach Italien. Aber auch urbane Ansichten, Personen und Stillleben werden auf seine Art interpretiert.
Wunderbare Farben mit kraftvollen Formen oder Linien geben seinen Gemälden eine große Ausdrucksstärke. Auftraggeber und Kunden waren unter anderem die Deutsche Bank in Frankfurt, die Stadt Hildesheim und eine Vielzahl von Privatpersonen.

Mit einer Signatur versieht er seine Bilder, meist erst bei der Übergabe an den Käufer. Durch seinen frühen Tod hinterlässt er der deutschen Kunstlandschaft leider nur ein Schaffenswerk von eher kleinem Umfang. Die genaue Anzahl von seinen Werken ist nicht bekannt. In der Hall of Centauer können Sie einen Ausschnitt aus dem Schaffen von Alfred Helmbrecht genießen.

Quellen:
Aus Stein, H. „Künstler und Hildesheim“
Mss. 2012