Bartolomeo Colleoni
Der Condotierre noch ohne neue Einsatzgebiete
Er nutzte die Zeit, sich für neue Aufgaben bereit zu stellen. Seit seiner „Schöpfung“, einen genauen Zeitraum weiß man nicht, hatte er immer wieder Reisen hinter sich und kam nicht zur Ruhe. Anders als sein Vorbild, das überlebensgroße Reiterstandbild aus Bronze von Andrea del Verrocchio, eines der berühmtesten der Welt, das bis auf eine Renovierung in den 1990er Jahren viele Jahrhunderte auf dem Campo Santi Giovanni e Paolo in Venedig, in Italien, steht.
Zuletzt beobachtete er auch in seiner stolzen Größe von ungefähr 2 Metern Höhe und 2 Metern Länge und einem Gewicht von etwas mehr als einer halben Tonne aus Kupferbronze von seinem Sockel aus die Trapprennbahn in Hannover.
Bis ein pflichtbewusster TÜV-Prüfer die Standfestigkeit in Frage stellte. Was könnte helfen? Aus der Not der „Sicherheitsvorschriften “ geboren, entwickelte sich ein Plan. In einer spektakulären „Aktionskunst“ sollte der nicht mehr „standsichere “ Reiter von seinem Sockel entfernt werden. Jetzt erlebte der Condotierre seine bitterste „Niederlage „. Mit dicken Seilen verbunden wurde er von seinem Sockel zur Erde gerissen.
Nur ein Stapel Autoreifen milderte seinen Sturz. Die Erhabenheit des Venezianischen Söldners war zerstört. Auswirkungen auf den „Sockelsturz“ waren natürlich auch erhebliche Schäden. Um das historische Standbild vor dem Einschmelzen zu bewahren übernahm die „Hall of Centauer“ den gedemütigtin Reiter. Er verschwand aus dem öffentlichen Raum.
Viele Jahre und ein technisches Konzept wurden benötigt, um dem Bartolomeo Colleoni wieder auf die „Beine“ zu verhelfen. Aber es ist gelungen. Kurz vor der Fertigstellung und wieder bereit auf einem Sockel einen neuen Standort zu finden ist der Stolz des Reiters zurückgekehrt. Da es neben dem „Original“ in Venedig, nur noch 3 weitere „Reiterstandbilder “ in dieser Größe gibt, wird sich sicherlich ein angemessener Platz für ihn finden.